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Flamingos

Florian Kliman's Plattform für 

Demokratie, Aufklärung und Spiritualität

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digital

Erfahren Sie hier den Termin und das Thema  für den nächsten SALON DIGITAL und nehmen Sie kostenlos daran teil

(ab Mai 2025). 

Zukunft für eine alte Idee?

 

Auch wenn das Wissen über diese Welt in Riesenschritten voranschreitet und fortwährend neue Zusammenhänge aufgeklärt werden, so tut sich doch in der Gesellschaft eine Schere auf. Vor einem halben Jahr, als ich die Idee erstmals für mich konkretisierte, war noch nicht voraussehbar, dass es zu Ostern 2021 noch eine verordnete Osterruhe geben könnte. Auch andere Entwicklungen haben sich in einem halben Jahr doch dramatisch verändert. Da mir ein Teil meines alten Bekanntenkreises weggebrochen ist, weil ich das gerade aktuellste der schockierenden Erkenntnisse des Virologen ihres Vertrauens nicht sehen möchte, und auch nur an einem guten Tag den Blick auf die Nachrichten riskiere, ist für mich der Zeitpunkt gekommen, etwas für das kultivierte Gespräch unter Erwachsenen zu tun.

Traditionelle Wegbereiter solcher Sehnsucht nach einfacher Ordnung sind die Religionsgemeinschaften, die Beruhigung  anbieten, falls man dazu bereit ist, sich mit den Antworten im durchaus schon stattlich ausgeweiteten Gedankengebäude der jeweiligen Theologie zufrieden zu geben. Im Falle der Ausprägung des aufgeklärten Katholizismus hat sich eine durchaus anerkennenswerte Durchlässigkeit für wissenschaftliche Lösungsansätze entwickelt. Sie findet freilich ein Grenze dort, wo sie in diametralen Gegensatz zu jeder Beweisbarkeit geraten muss. Noch immer ist dem eigenen Nachdenken dort eine Grenze aufgezeigt, wo eine grundsätzliche Infragestellung des eigenen Heilsverständnisses droht. Diese aufgeklärte Variante des Katholizismus findet aber auch selbst eine augenscheinliche geografische Grenze. Lateinamerika, Afrika, ja selbst Südeuropa verstehen Katholizismus sehr verschieden von dem, was ich in Österreich lange für katholisches Selbstverständnis gehalten habe.

 

Diese aufgeklärten religiösen Gruppen sehen naturgemäß auch viele der grundsätzlich säkularen wissenschaftlichen Annäherungen an das Verständnis der Welt sehr anders als andere. Als typisches Unterscheidungsmerkmal mag hier die leidliche Diskussion über die Evolutionstheorie dienen.  Ihr Zugang zu den Fakten hat zwar Heerscharen von Wissenschaftlern hinter sich, die nicht nur im engeren naturwissenschaftlichen Bereich deren Gesetzmäßigkeiten als bewiesen sehen, sondern längst auch in vielen anderen Bereichen wie etwa den Sozialwissenschaften, Universalgeschichte oder sogar der Philosophie auf interessante Analogien verweisen können. Auch in der Akzeptanz für die einfachen Antworten in Form von fundamentalistischen Lösungsansätzen, in Religion oder Verschwörungstheorie stellen sich durchaus beachtliche Korrelationen heraus.

 

Hier nun sehe ich die Dringlichkeit, einen freien Zugang zur Wirklichkeit zu fördern und die geschlossenen Systeme zu überwinden. Selbstverständlich ist die Epoche der Aufklärung längst vorbei. Sie ist selbst oft genug der Versuchung erlegen, zu einer fanatismusanfälligen Sekte zu verkommen. Und doch ist ihr stures Festhalten an der Möglichkeit der Wahrheit und deren Alternativlosigkeit für die menschliche Gesellschaft wichtig geblieben. Ihr Beharren, dass es keine Lösungen vorbei an der Wahrheit geben kann, dass wir uns alle geschwisterlich in den Dienst der verständlichen Vermittlung stellen müssen, wenn wir dieser Welt gutes tun möchten könnte aktueller nicht sein. Gerade als jemand, der 40 Jahre lang intensiv einer sehr verengten religiösen Sicht selbst anhing und bei jeder Gelegenheit davon schwärmte, ist mir dies ein persönliches Anliegen geworden. Allerdings bedeutet dies genau nicht, dass ich mit gleicher intoleranter Engstirnigkeit nun nur noch religionskritisches oder kirchenkritisches unterstützen und verbreiten möchte. Wohl deshalb ist mir jede Berührungsangst mit Atheisten, Agnostikern verloren gegangen.. Für mich ist jeder Mensch, der für ein Zwiegespräch offen ist ein wunderbar willkommener Gesprächspartner, mit dem ich sehr gerne mich in gegenseitiger Wertschätzung über gegensätzliche Ansichten unterhalte. 

 

Der Salon öffnet zu den bekanntgemachten Tagen seine Pforten zur “besten Sendezeit” um 20:15 h. Im virtuellen Salon der Freunde der fortgesetzten Aufklärung ist die freie Rede gewünscht. Alle Teilnehmer können das Wort ergreifen und ausreden. Das wird zu meinem Erstaunen durch das elektronische Format einer Videokonferenz sogar erleichtert. Ich habe in diesem Punkt schon einige überraschend positive Erfahrungen gemacht. Als Starthilfe habe ich vor, an drei Abenden kurze Impulsreferate von 10 Minuten Länge zu geben. Auch jeweils ein kritisches Koreferat würde bei rechtzeitiger Planung einem idealtypischen philosophischen Salon sehr gut tun. In diesem Fall reduziere ich gerne meine Redezeit, sodass auch dann 20 Minuten nicht überschritten werden.  Das Thema des Abends wird allen eingeladenen schon einen Monat zuvor bekanntgemacht. Am Montag vor dem Salon wird eine Erinnerung versendet. Auch Hinweise auf thematisch passende Literatur oder andere Quellen können in der Einladung enthalten sein. Der jeweils anschließenden Diskussion wird breiter Raum gegeben.  Diese könnte wohl durch das Auftreten eines Moderators (nicht der Sprecher) sehr unterstützt werden.

 

Somit suche ich für die ersten drei Startveranstaltungen noch interessierte Koreferenten und einen Moderator.

 

Zur Technik

Es wird eine ZOOM-Konferenz über meinen Account eingerichtet und der Zutrittslink auf meiner Website nach einer Anmeldung zur Verfügung gestellt. Wenn dies zur angestrebten weiteren Verbreitung nützlich ist, kann die Live-Veranstaltung auch über die großen Content-Plattformen Youtube, Facebook u. a. laufen. Die obige einfache Veranstaltungsstruktur erscheint mir bis zu einem Teilnehmerkreis um ca. 30 Teilnehmern ausreichend. Diese und alle anderen Details des praktischen Ablaufs können von uns Teilnehmern am Salon frei diskutiert und adaptiert werden. 

 

Finanzierung

Die erforderliche organisatorische und webbezogene Arbeit kann vollständig von mir eingebracht werden.  Nach der Startrunde kann ich mir auch die Einladung von Gastrednern und deren Honorierung vorstellen. In diesem Fall kann auch eine Spendenfinanzierung eingerichtet werden, bzw. sind auch alternative Ideen willkommen. Erst für eine zweite Phase ernsthaft geplant, denke ich trotzdem schon jetzt an die Gründung eines Vereins der Freunde fortgesetzter Aufklärung. Dann stellt sich auch ernsthaft die Frage der Errichtung einer Struktur.

 

Mithörer = Mitveranstalter

Noch ohne solche Struktur kann der Salon schon einmal wie beschrieben starten. An den ersten drei Initialabenden können sich ja Ideen für Folgeabende ergeben. Insbesondere könnte es ja schon Ideen geben, wer da in diesen “Klubb” passen könnte. Falls das erfreuliche Problem einer zu großen Teilnehmerzahl entstehen sollte, wird die Strukturfrage zusammen mit den Vereinsstatuten zu entscheiden sein.

Interssiert? Unterhalten wir uns einfach mal darüber ... autor@floriankliman.eu

historische Vorbilder

Berliner Montagsklubb

Begründet wurde der Montagsklubb im Oktober 1749 durch den Schweizer Geistlichen Johann Georg Schulthess, der die Idee zu dieser Vereinsgründung aus seiner Heimat mitbrachte.

Der Verein, der sich anfangs nur „Der Klubb“ nannte, nahm bald zusätzlich den Versammlungstag in seinen Namen auf. Dass der Verein nicht an die Person Schulthess gebunden war, sondern seinen Platz in der Berliner Bürgerschaft gefunden hatte, zeigte sich, als Schulthess zwei Jahre später Berlin wieder verließ. Der Montagsklub arbeitete weiter, die Mitglieder trafen sich regelmäßig montags, zuerst in verschiedenen Restaurationen, ab 1789 im „Englischen Haus“, einem Gesellschaftslokal in der Mohrenstraße 49, zum geselligen Austausch über alle Gebiete der Wissenschaft und Künste.

Der Montagsklubb verstand sich nicht als wissenschaftliche Vereinigung, Lesegesellschaft oder Salon, sondern als Stätte einer „freien heiteren Conversation“ geistesverwandter Männer. Frauen war die Mitgliedschaft verwehrt.

In den 1750er Jahren entwickelte er sich mit dem Beitritt von Gotthold Ephraim Lessing und Friedrich Nicolai zu einem Zentrum der Berliner Aufklärung. Moses Mendelssohn soll dem Montagsclub ebenfalls als Mitglied der Vereinigung beigetreten sein.[2] Im Mitgliederverzeichnis dieser Vereinigung ist er aber nicht aufgeführt. Mendelssohn war gläubiger Jude und hat auch an diesem Glauben festgehalten. Er ist zwar zu Treffen des Montagsclubs eingeladen worden, lehnte dies aber ab, weil er wegen der jüdischen Speisegesetze nicht an den obligatorischen Mahlzeiten teilnehmen mochte.[3] Der Klub stand in Verbindung mit der seit 1748 von Johann Georg Sulzer und Karl Wilhelm Ramler (zwei Gründungsmitgliedern des Montagsklubs) herausgegebenen Zeitschrift Kritische Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit.

Von Anbeginn an bot der Montagsklub ein Forum der Geselligkeit und Diskussion über Standes- und Berufsschranken hinweg. Staatsmänner, Juristen, Theologen, Philologen, Künstler, Mediziner, Literaten, Buchhändler trafen sich wöchentlich zu gemeinsamem Mahl und angeregter Unterhaltung. Da der Verein einer der ersten seiner Art war, setzte die Formalisierung seines Bestehens und Wirkens relativ spät ein. Erst 1787 wurden Statuten verfasst. Diesen Satzungen entsprechend wurden die Mitglieder durch Ballottement (Kugelung) mit höchstens einer Gegenstimme gewählt. Gäste konnten jederzeit eingeführt werden. Spiele – mit Ausnahme des Schachspiels – und Tabakrauchen waren verboten.

Seit 1787 wurde ein Gästebuch geführt. In den ersten 150 Jahren nahmen über 5000 Gäste an den Zusammenkünften teil, darunter Alexander von Humboldt, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottlieb Fichte, Adelbert von Chamisso und Georg Wilhelm Friedrich Hegel.

Im 19. Jahrhundert durchlief der Montagsklubb einen deutlichen Wandel, indem der schichtenübergreifende Charakter, der die Anfangsphase geprägt hatte, zunehmend verschwand. Während der Anteil der Kaufleute und Gewerbetreibenden zurückging, stieg die Zahl hochgestellter Staatsbeamter und Militärs, damit einhergehend auch das Durchschnittsalter. Man traf sich nicht mehr so häufig im Klub, dafür öfter bei öffentlichen Festlichkeiten. Die Mitglieder waren zunehmend national-konservativ und staatstragend; die Zusammenkünfte waren dem rein geselligen Verkehr gewidmet. Zu allen Zeiten jedoch sollte die Unterhaltung auch der Belehrung dienen, war die freie Aussprache auf unbedingtes gegenseitiges Vertrauen gegründet.

Nach 1907 wurde das Prinz-Albrecht-Palais, ab Mitte der 1930er Jahre das Harnack-Haus zum Versammlungslokal. Im Zweiten Weltkrieg kam die Clubtätigkeit weitestgehend zum Erliegen, konnte ab 1949 jedoch neu belebt werden. Heute treffen sich die Mitglieder jeweils am ersten Montag im Monat, wechselnd mittags und abends in einem Berliner Lokal zum Essen und Disputieren. In den letzten Jahren besuchen die Mitglieder zudem regelmäßig mit ihren Partnerinnen Ausstellungen in Museen und Schlössern in Berlin und Umgebung.

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Mittwochsgesellschaft in Berlin, auch: Gesellschaft der Freunde der Aufklärung

Die Gesellschaft wurde vom Theologen Wilhelm Abraham Teller (mit)gegründet. Mitglieder waren u. a. der preußische Finanzminister Carl August von Struensee, der Oberfinanzrat Johann Heinrich Wloemer, die Dichter Leopold Friedrich Günther von Goeckingk, Christian Konrad Wilhelm von Dohm, der Theaterdirektor und Schriftsteller Johann Jakob Engel, der Kammergerichtsrat Friedrich Wilhelm von Benecke (1752–1793), Friedrich Gedike, Karl Franz von Irwing, der Jurist Ernst Ferdinand Klein, Franz Michael Leuchsenring, die Mediziner Johann Carl Wilhelm Moehsen und Christian Gottlieb Selle, die Prediger Johann Joachim Spalding und Johann Friedrich Zöllner, Karl Gottlieb Suarez, sowie der Aufklärungstheologe und Herausgeber der Allgemeinen Deutschen Bibliothek Friedrich Nicolai; Ehrenmitglied wurde der bekannte Protagonist der Aufklärung Moses Mendelssohn.

Erst durch diese gelehrte (Geheim-)Gesellschaft, die sich von dem gleichzeitig und schon länger bestehenden Montagsclub – der mehr gesellschaftlichen Charakter hatte – abhob, verbreitete sich die Berliner Aufklärung, deren Meinungsforum die Berlinische Monatsschrift wurde, in der nahezu jedes Mitglied der Mittwochsgesellschaft sich zu Wort meldete und die, nach Werner Krauss, das bedeutendste Forum der Spätaufklärung wurde. Mit den kurzlebigen Berliner Blättern und der Neuen Berlinischen Monatsschrift wirkte Biester zwar im Sinne einer mittlerweile durch den Idealismus verdrängten Aufklärung bis 1811 weiter, doch erreichte die Monatsschrift nie mehr das Niveau früherer Jahre, als Immanuel Kant mit vielen Artikeln die Berlinische Monatsschrift bereicherte – bis Biester, der Oberbibliothekar der „Kommode“ und letzter der Berliner Aufklärung, im Jahr 1816 starb. Bereits 1798 war die Mittwochsgesellschaft von Friedrich Wilhelm III. aufgelöst worden, weil sie angeblich die innere Sicherheit bedrohte.

Bedeutend war die Mittwochsgesellschaft beteiligt bei der Bearbeitung der von König Friedrich II. im Frühjahr 1784 zur Diskussion gestellten Entwürfe für das Allgemeine Landrecht für Preußen. Zum ersten Mal wurde für die Ausarbeitung eines Gesetzeswerkes einer beschränkten Öffentlichkeit von „Weisen“, wie Friedrich II. sie nannte, die Bearbeitung der im Auftrag des Königs erstellten Entwürfe für das Landrecht zur weiteren Ausformung in die Hand gegeben und auch die Mitglieder der Mittwochsgesellschaft gehörten zu den geheim tagenden „Weisen“, die die Entwürfe diskutierten.

Der Pariser Salon des Baron Holbach

Ein Ort offener, bisweilen radikaler Diskussionen über Philosophie mit starkem religionskritischen Hauptrichtung. Neben Holbach selbst waren berühmte Teilnehmer Denis Diderot, der Herausgeber der legendären Enzyklopie (Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers) und (zeitweise) Jean Jaques Rousseau. Ein litererisches Denkmal setzte diesem Kreis der deutsch/österreichische Philosoph Philip Blom  mit seinem Buch "Böse Philosophen". Der Salon Holbach war im wesentlichen sehr männlich dominiert, allerdings gabe es zu dieser Zeit viele andere Salons, die von Frauen geführt und stark beeinflusst waren.

 

Die Wiener Salons zur Jahrhundertwende

Bezeichnender Weise wird unter Jahrhundertwende wie selbstverständlich die Wende vom 19. - 20. Jhdt. verstanden. Vergleichsweise spielte hier Kultur und Literatur eine größere Rolle, allgegenwärtig waren die revolutionären Ideen des Siegmund Freud, auch die vielfältigen Auswirkungen des Jugendstils boten reichlich Diskussionsstoff. Aber auch die philosophischen Entwicklungen, die von Wien ausgingen, waren, beträchtlich. Die Wiener Salons wurden meist von wohlhabenden Ehefrauen veranstaltet, die als Salonniere bald ein eigener gesellschaftlicher Stand wurden.​​​​​

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